Geschichte
Der Lungauer Tauernroggen war die im Lungau angebaute Roggensorte. Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1949 der Saatbauverein gegründet mit dem Zweck der Zucht uns Vermehrung des Lungauer Tauernroggens.
Die Züchtung und Vermehrung des Lungauer Tauernroggens erlebte im Jahre 1954 mit einer Anbaufläche von 122 ha seinen Höhepunkt. Über 100 bergbäuerliche Betriebe vermehrten die verschiedenen Absaatstufen und erzeugten hochwertiges Originalsaatgut.
Das Saatgut wurde in den Pongau, die angrenzenden steirischen Bezirke Murau und Schladming und auch an die Bergbaubetiebe Ost- und Südtirols verkauft.
Zu Beginn der 60iger Jahre es 20. Jahrhunderts ging der Roggenanbau merklich zurück. Die beginnende Mechanisierung in der Landwirtschaft brachte es mit sich, dass die ersten Mähdrescher den Tauernroggen wegen seines langen Strohs nicht ohne Schwierigkeiten ernten konnten.
Einige der Bauern bauten die Sorte nur mehr zu Futterzwecken an.
Die ersten Biobauern welche Brot aus Vollkorngetreide zu backen begannen waren auf der Suche nach einer für den Lungau geeigneten Sorte und wurden bei den noch letzten Bauern fündig welche den Tauernroggen anbauten.
Im Jahre 2005 waren es nur mehr ca 2 ha Lungauer Tauernroggen welcher angebaut wurde.
Im Oktober 2006 fand die "Terra madre" in Turin statt, wo auch ProduzentInnen aus dem Slow-food Konvivium Lungau teilnahmen. Bereichert durch die Begegnungen und Gespräche mit den BauerInnen aus aller Welt, durch die Beispiele an gesehenen Projekten wurde bei der Heimreise durch die TeilnehmerInnen vereinbart ein Projekt für die Erhaltung des Lungauer Tauernroggens zu starten. Dies war der Beginn des Projektes und jetztigen Vereines Lungauer Arche.