Das Augenbründl am Leonhardsberg

Auf dem Weg zum Leonhardsmesnerstall zum „ I-Fang" kommt man nach ein paar Minuten Gehzeit zu einer Kapelle, welche dem hl. Augustinus geweiht und seinerzeit mit einem Augenbründl im Inneren ausgestattet gewesen ist.
Nach dem Versiegen des Wassers und schon größerer bemerkter Schäden an der Kapelle hat sich die Dorfgemeinschaft Mörtelsdorf unter besonderem Engagement des Zechnerbauern und seine Frau zur nötigen Renovierung entschlossen.
Die Kapelle, welche auf einem schon bei der Errichtung ausgesuchten Kraftorten (mit positiven geomantischen Global-, Diagonalnetz- und Wasserkreuzungszonen) liegt ist mit einem stabilen Steinfundament versehen, das positive, also rechtsdrehende Wasser fachgerecht gefaßt und zu einem unterhalb liegenden Brunnen (gemauert mit einem Holztrog ) geleitet worden.
Eine Hinweistafel über die Bedeutung des Bründls besagt in rührender Weise, daß wir reich beschenkt und sehend den Ort der Kraft verlassen, wenn wir offenen Herzens hier verweilen und auch manchmal an unsere Mitmenschen denken.
Die hölzerne Augustinkapelle – spätestens aus dem 17.Jhd. – mit dem Bild des Heiligen (entflammtes Herz), links die hl. Notburga mit der Sichel, rechts der hl. Isidor mit dem Dreschflegel, lädt uns ein zum stillen Gebet, zur Benetzung der Augen, zu einem Blick über unsere landwirtschaftlich geprägte schöne Bergwelt.

 

D.I. Ewald Priesel

Das Wasserscheibenschiessen am Prebersee

Über dessen Ursprung nichts Genaues ausgesagt werden kann und von dessen früheren Zeugnissen eine Schießscheibe von 1834 erhalten ist, zieht immer größere Aufmerksamkeit auf sich.

Nicht nur Zuschauer kommen aus aller Herren Länder, auch die Schützen selbst zeigen internationale Herkunft.

An dem Ufer des Prebersees, der in herrlicher Landschaft, eingebettet zwischen Wäldern und Almwiesen fernab von Industrie und Lärm, zu Füßen des 2741 m hohen Prebers, nordöstlich von Tamsweg und der Niederen Tauern, in einer Höhe von 1500 m liegt, spielt sich dieses merkwürdige Scheibenschießen ab;

bei dem wird nicht auf die Scheibe selbst, sondern auf deren Spiegelbild bzw. auf einen fiktiven Punkt im Wasser gezielt und geschossen.

Vom Wasser wird das Geschoß dermaßen abgelenkt, daß es – bei geschickter und geübter Handhabung des Schützen – tatsächlich die am Festland aufgestellte Zielscheibe trifft.
Derzeit findet das (öffentliche) Preberschießen alljährlich am letzten Wochenende im August statt.

Der Samson von Tamsweg

Und seine beiden großköpfigen Zwergbegleiter sind der letzt Rest einstiger großer Fronleichnams-Schauumzüge, in denen Gestalten aus der biblischen Geschichte sowie Sagen- und Heldenfiguren mitgeführt wurden. Ihre Glanzzeit und größte Entfaltung hatten diese Umzüge im Zeitalter des Hochbarock. Gegen Ende des 18.Jahrhunderts, als die Prozessionen zu lange währenden Schauspielen auszuarten drohten, wurden diese von der Kirche verboten. Das Volk trennte nun diese Umzüge von der kirchlichen Feier und seitdem wird der Samson am Abend des Vortages der Prozession und am Nachmittag des Prozessionstages umhergetragen. Sowie zu besonderen Anlässen und beim Waldfest.

Der Samson von Tamsweg ist seit 1635 dokumentarisch belegt. Vermutlich leitet sich die Riesenfigur von den wesentlich älteren mythischen oder symbolischen Riesengestalten ab, welche die europäischen Urvölker einst bei ihren kultischen Flurumgängen herumzutragen pflegten.

Der Samson von Tamsweg ist 6,2 m groß und wiegt 88 kg, er wird von einem Mann getragen, der das Gewicht der Figur mittels eines Gerüstes im Inneren des holen Körpers auf seinen Schultern geschickt zu balancieren weiß.

Der Samson hält neben der Eselskinnbacke in der rechten, eine Lanze in der linken Hand; an der Seite hängt ein Krummsäbel. Gewandet ist der Samson in eine farbige, lange Tunika mit einer breiten Schärpe über die Schultern und einem Tuch um die Hüften. Auf dem Kopf, der seitwärts zu bewegen ist, sitzt ein glänzender Kriegerhelm. Begleitet wird der Samson von Tamsweg von zwei Zwergen, einem Mann und einer Frau. Diese sollen die Sonne und den Mond versinnbildlichen, von denen das Wachstum und Gedeihen der Feldfrüchte abhängig ist.

Besonders für die Kinder ist es ein imposanter Anblick, wenn sich der Samson würdevoll durch die Gassen von Tamsweg bewegt und sich das Zwergenpaar um ihn dreht!

Der Samson von Tamsweg kann das ganze Jahr über im Heimatmuseum Tamsweg besichtigt werden.

 

 

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